Schäbyschigg

Ein mit Haltung getragener, aber abgewetzter Tweed-Anzug mit buntem Futter und seit Jahren fehlendem Knopf: schäbyschigg. Ein Kronleuchter mit durchgebrannter Glühbirne, der trotzdem den gesamten Raum in warmes Licht taucht: schäbyschigg. Ein alter Koffer voller Postkarten, in dem auch eine verbeulte Mundharmonika liegt (man weiss nicht warum, aber sie gehört dazu): schäbyschigg. Ein etwas abgenutzter, gleichwohl reizvoller Sessel mit Goldverzierungen und Kaffeeflecken in einem verrauchten Jazzkeller: schäbyschigg. Ein Bass, der schon bessere Zeiten gesehen hat, aber gerade deshalb so klingt wie kein anderer: schäbyschigg.

Eine charmante Mischung aus schrullig, altmodisch, etwas heruntergekommen, leicht rotzig, aber gleichzeitig stilvoll, kreativ und cool: das ist schäbyschigg. Und Schäbyschigg ist eine Band, die sich dieses tolle Portemanteau- oder auch Kofferwort als Namen gegeben hat, eine Band, die zwischen Säntis und Pilatus zu Hause ist und sich aus fünf weltoffenen und unerschrockenen Musikern zusammensetzt. Gemeinsam machen sie Musik, die sich der Neuen Volksmusik zuteilen lässt – doch passt sie kaum in eine Schublade: Alte Melodien aus längst vergangener Zeit werden ausgegraben, aufpoliert, frisch gestrichen und in neuem Gewand präsentiert. Und dann komponieren die Fünf auch ihre ganz eigene Musik: Mal groovig, mal lüpfig, mal melancholisch, mal urchig, immer jedoch authentisch und frisch. Lieder und Tänze aus dem Leben, die Freude vermitteln. Mit Klarinette, grossen und kleinen Trompeten, Tuba und Akkordeon tragen sie ihre Melodien in die Welt hinaus und liegen mit ihrer Musik – wie sie sich ganz bescheiden selbst verorten – irgendwo zwischen Kasi Geisser, Bob Dylan und Tom Waits. Neue Groove Folkmusik aus der Schweiz, eine Mischung aus Blasmusik, Jazz, Volksmusik und einer Prise Humor, kultig, originell und irgendwie lässig – was soll man sagen? Einfach Schäbyschigg!