Montag, 1.1.2024
17.00 Uhr

«wenn ich mir was wünschen dürfte…»

NEUJAHRSKONZERT

Kammerorchester Basel
Basler Madrigalisten
Pierre Bleuse, Dirigent
Ute Lemper, Gesang und Sprechstimme

Ute Lemper, die Grande Dame des Chansons, lässt zusammen mit dem Kammerorchester Basel und den Basler Madrigalisten unter der Leitung von Pierre Bleuse das goldene Zeitalter der Balladen um Kurt Weill aufleben und läutet so das neue Jahr 2024 ein.

Preise: CHF 135 / 105 / 85 / 60 / 45

Programm

Richard Strauss (1864–1949):
«Der Bürger als Edelmann», Orchestersuite aus der Musik zur Komödie von Molière op. 60

Manfred Honetschläger (Arrangement; *1959):
«Weimarer Suite», ausgewählte Lieder, arrangiert für Stimme und Orchester

Kurt Weill (1900–1950):
«Die sieben Todsünden», Ballett Chanté für Stimme und Kammerorchester in neun Szenen

Über das Programm

«Wenn ich mir was wünschen dürfte / Möcht ich etwas glücklich sein / Denn wenn ich gar zu glücklich wär / Hätt ich Heimweh nach dem Traurigsein» singt Marlene Dietrich in Friedrich Hollaenders berühmtem Lied und beschreibt damit die urmenschliche Tragik, immer das zu wollen, was (gerade) nicht erreichbar scheint. Im Neujahrskonzert mit dem Kammerorchester Basel übernimmt Ute Lemper, die Grande Dame des Chansons, Marlene Dietrichs Part und entführt Sie ins Deutschland der 1920er und 30er-Jahre – in eine Zeit, die geprägt war durch Umbrüche und Widersprüche, eine Zeit, die hoffnungsfroh startete und in der Katastrophe endete.

Neben Liedern von Hollaender, Kurt Weill, Mischa Spoliansky und Viktor Ullman ist mit «Die sieben Todsünden» auch die letzte Koproduktion von Weill und Bertolt Brecht zu erleben, die beide zur Zeit der Uraufführung 1933 im Théâtre des Champs-Elysées Paris bereits im Exil lebten. Dass es – nach persönlichen Auseinandersetzungen zwischen den Beiden anlässlich ihrer gemeinsamen Oper «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny» – überhaupt zu diesem Projekt kommen konnte, ist erstaunlich. Vorab ahnt Weill bereits Schwierigkeiten: «Musik wirkt stärker als Worte. Brecht weiß das und er weiß, daß ich es weiß. Aber wir sprechen nie darüber. Wenn es an die Oberfläche käme, würden wir nicht mehr zusammenarbeiten.» Doch genau dies geschah – und die Situation eskalierte: «Während wir ‹Mahagonny› probierten, stritt Brecht für die Priorität des Wortes, Weill für die der Musik. […] Brecht schlug einem Pressefotografen die Kamera aus der Hand, er hatte ihn mit Weill zusammen aufgenommen. ‹Den falschen Richard Strauss werfe ich in voller Kriegsbemalung die Treppe hinunter!› schrie Brecht hinter Weill her.» Im Kern kreist dieser Streit um die ewige Frage, welche der beiden Künste – Dichtung oder Musik – denn nun der Vorrang gebühre. Eine Antwort fanden Brecht und Weill nicht, doch rafften sich die beiden zusammen, Brecht schrieb das Libretto und Weill komponierte die Musik, sodass mit «Die sieben Todsünden» ein weiteres Meisterwerk dieser kongenialen Partner entstehen konnte.

Ausserdem auf dem Programm steht in Andermatt Richard Strauss’ in Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal entstandene Ballettkomödie «Der Bürger als Edelmann» in einer Fassung für Orchester. Und auch dieses Künstlerpaar arbeitete nicht ganz ohne Reibereien – doch das ist eine andere Geschichte…

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