Samstag, 4.7.2026
19.30 Uhr

Auf Schweizerreise

MUSIK TRIFFT LITERATUR IM RAHMEN DER 4. GOETHE TAGE ANDERMATT

Oliver Schnyder, Klavier
Alain Claude Sulzer, Rezitation

Der Aargauer Pianist Oliver Schnyder spielt den ersten, der Schweiz gewidmeten Teil von Franz Liszts «Années de Pèlerinage». Auf seiner Reise von der Tell-Kapelle bis nach Genf begleitet ihn der Schriftsteller Alain Claude Sulzer.

Preise: CHF 85 / 75 / 60 / 45 / 35

Programm

Franz Liszt:
Années de Pèlerinage, Première Année: Suisse

Rezitation von Alain Claude Sulzer

Über das Programm

Die Bewunderung Franz Liszts durch seine Zeitgenoss*innen war aussergewöhnlich und in vielerlei Hinsicht beispiellos: Der 1811 geborene Komponist und Klaviervirtuose entwickelte sich rasch zu einer Art Kultfigur, wurde als musikalisches Genie gefeiert und zum Superstar seiner Epoche. 1840 kam der Begriff «Lisztomanie» in den Feuilletons auf und wurde vom deutschen Dichter Heinrich Heine übernommen, der sich fragte: «Was ist aber der Grund dieser Erscheinung? Die Lösung der Frage gehört vielleicht eher in die Pathologie als in die Ästhetik.» In welchem der beiden Wissenschaftsgebiete die Beantwortung der Frage auch immer verortet werden will: Die Verehrung war grenzenlos und bezog sich auf seine Virtuosität, sein Charisma und seine Ausstrahlung.

1833 sah Marie d’Agoult – Schriftstellerin, Tochter eines französischen Aristokraten und Ehefrau des Grafen d’Agoult – Liszt in einem Pariser Salon zum ersten Mal und beschrieb ihre bleibenden Eindrücke in der Retrospektive wiefolgt: «Als sich die Türe öffnete, bot sich mir eine seltsame Erscheinung dar. Ich sage Erscheinung, denn ein anderes Wort würde die ausserordentliche Gemütsbewegung nicht wiedergeben, die mir der ungewöhnlichste Mensch, den ich jemals gesehen, verursachte.» Zwei Jahre später flüchtete sie schwanger aus Paris und traf im Basler Luxushotel Trois Rois den Vater ihres Kindes: Franz Liszt, der vier Tage nach ihr anreiste.

Einen Nervenzusammenbruch später (die Mutter stiess aus Frankfurt dazu, liess sich aber durch das Versprechen ihrer Tochter, dass diese nach Paris zu Mann und erstem Kind zurückkehre, beruhigen) folgte zunächst eine Schweizreise: Von Basel fuhr das Liebespaar über St. Gallen, Einsiedeln, Rigi-Kulm, Amsteg, Hospental, Gotthardpass, Hospental, über den Furkapass nach Goms und schliesslich nach Genf. Inspiriert von der Reise, den besuchten Orten, der gelesenen Literatur komponierte Liszt später den ersten Teil seiner «Années de Pèlerinage», der der Schweiz gewidmet ist und die Tell-Kapelle, den Wallenstädter See oder die Glocken von Genf thematisieren. In Andermatt bringt der Aargauer Pianist Oliver Schnyder das Werk auf die Bühne und wird auf seiner Reise vom Schriftsteller Alain Claude Sulzer begleitet, der auf die Musik und das Thema der Goethe Tage abgestimmte Texte rezitiert.

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