SINFONIEKONZERT
Swiss Orchestra
Lena-Lisa Wüstendörfer, Leitung
Sebastian Bohren, Violine
Von Tartinis «Teufelstriller» bis Kreislers «Liebesfreud» reicht das Spektrum des Konzertabends mit dem Swiss Orchestra unter der Leitung von Lena-Lisa Wüstendörfer. Solist an der Violine ist Geigenvirtuose Sebastian Bohren. Geniessen Sie den vielfältigen Streicherklang.
—Paul Juon (1872–1940):
5 Stücke für Streichorchester op. 16
Giuseppe Tartini (1692–1770):
Sonate in g-Moll «Teufelstriller» (Arrangement von Fritz Kreisler)
Fritz Kreisler (1875–1962):
Präludium und Allegro
Variationen über ein Thema von Corelli
Liebesfreud
Schön Rosmarin
Paul Juon:
4 Stücke für Violine und Klavier (Fassung für Violine und Orchester) op. 28 Nr. 3 Berceuse
Edvard Grieg (1843–1907):
Holberg Suite op. 40
George Templeton Strong (1856–1948):
Chorale on Theme of Leo Hassler
Am 8. Februar 1935 sah sich der in Wien geborene, österreichisch-amerikanische Komponist und Violinist Fritz Kreisler zu einer skandalumwitterten Stellungnahme in der New York Times genötigt: «Die Umstände zwangen mich vor rund 30 Jahren zu dieser Vorgehensweise, als ich meine Konzertprogramme erweitern wollte. Es schien mir ungebührlich und taktlos, meinen Namen auf den Programmen unaufhörlich zu wiederholen.» Was war passiert? Das Wunderkind Kreisler, das zum Stargeiger des beginnenden und mittleren 20. Jahrhunderts avancierte, hatte nach eigenen Angaben Notenmanuskripte alter, damals unbekannter Komponisten wie Gaetano Pugnani, François Couperin oder Antonio Vivaldi erworben. Diese «arrangierte» Kreisler für Geige, liess die Noten drucken und spielte die Werke in seinen Konzerten. Erst der Musikkritiker Olin Downes deckte auf, dass viele der angeblich barocken Werke in Wahrheit aus der Feder von Kreisler selbst stammten: Sie waren Fälschungen – der Klassikskandal, der einmal um die Welt ging, war perfekt.
Was viele als amüsanten Scherz empfanden, stiess einigen Kritikern, insbesondere Ernest Newman, sauer auf: «Wie einfach es ist und immer war, diese Art von Musik zu schreiben. […] Jeder, der auch nur das geringste bisschen Musik in sich trägt und die geringste Kenntnis der Epoche hat, könnte so etwas jeden Morgen mit der Hand produzieren, die er nicht zum Rasieren benötigt.» Der Beliebtheit von Kreislers Kompositionen tut dies, wie im Konzert mit dem Swiss Orchestra und dem Shootingstar Sebastian Bohren an der Violine zu hören ist, keinen Abbruch: Bohren präsentiert unter anderem Kreislers, zunächst Pugnani zugeschriebenes, «Präludium und Allegro» und Stücke im Wiener Stil wie das beliebte «Liebesfreud» neben Giuseppe Tartinis virtuoser «Teufelstriller-Sonate» und Paul Juons «Berceuse».
Mit den «5 Stücken» des in Graubünden verwurzelten Komponisten Paul Juon sowie einem Choral des in Genf gross gewordenen George Templeton Strong erklingen ausserdem zwei wenig bekannte spätromantische Kompositionen aus der Schweiz. Das Markenzeichen des Swiss Orchestra ist es, zu Unrecht in Vergessenheit geratene Werke der Schweizer Klassik und Romantik wiederzuentdecken und mit berühmten Kompositionen zu kombinieren. Und so rundet Edvard Griegs beliebte «Holberg-Suite» das vielfältige Konzertprogramm ab.
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