Mittwoch, 1.1.2025
17.00 Uhr

Flauto Favoloso

NEUJAHRSKONZERT

Maurice Steger, Blockflöte
Swiss Orchestra
Lena-Lisa Wüstendörfer, Leitung

Im Neujahrskonzert wirbelt der Flötist Maurice Steger gemeinsam mit dem Swiss Orchestra schwungvoll ins neue Jahr. Es erwartet Sie ein überraschender musikalischer Start ins 2025, bei dem auch der ein oder andere Neujahrsklassiker nicht fehlen wird.

Preise: CHF 135 / 105 / 85 / 60 / 45

Programm

Joseph Franz Xaver Dominik Stalder:
Sinfonie Es-Dur

Anton Heberle:
Konzert für Blockflöte und Orchester Es-Dur

Wolfgang Amadeus Mozart:
Divertimento F-Dur KV 522 («Ein musikalischer Spass»)

Antonio Vivaldi:
Konzert für Blockflöte G-Dur op. 10/6 RV 437

Fabian Müller:
Fantasia folcloristica

Johann Strauss (Sohn):
Tik-Tak Polka

Johann Strauss (Vater):
Radetzky-Marsch

Über das Programm

Das Komponieren nach klassischen Regeln der Kunst erfordert gründliche Kenntnisse der musikalischen Kontrapunkttechniken und -prinzipien: Bitte achten Sie beim Schreiben von Musik daher darauf, dass die Stimmführung logisch und sangbar ist, vermeiden Sie zu grosse und unangenehme Sprünge und vergewissern Sie sich, dass die Stimmen untereinander gut ausbalanciert sind; Quint- und Oktavparallelen zwischen den Stimmen sind verboten, die richtige Behandlung von Leittönen wird vorausgesetzt; harmonische Fortschreitungen und Akkordwechsel müssen logisch und klanglich befriedigend sein; nutzen Sie verschiedene motivische Verarbeitungsmöglichkeiten wie Wiederholung, Variierung oder Kontrast; selbstverständlich sind auch Rhythmus, Form, Dynamik, Artikulation, Klangfarbe und Ausdruckskraft interessant zu gestalten. Und das Wichtigste: Bleiben Sie trotz all der Regeln schön geschmeidig, ansonsten wird das nichts mit einem inspirierten Werk und Sie laufen Gefahr, von Mozart höchst persönlich verspottet zu werden: Denn dieser hat in seinem Divertimento KV 522 namens «Ein musikalischer Spass» genau jene dilettierenden Komponisten aufs Korn genommen, denen es an technischen Fertigkeiten und an musikalischer Eingebungskraft mangelte.

In seiner Persiflage auf die Gattung Sinfonie spielte Mozart mit Erwartungen: Vieles klingt grobschlächtig, ideenlos, schräg und verquer, ist zu langsam – und damit wohl den Fähigkeiten seiner Musiker angepasst –, die Hörner treffen die Töne nicht und das wichtigste Thema im Trio des zweiten Satzes ist eine Tonleiter über zwei Oktaven. Natürlich ändern sich Kompositionstechniken, Stile und Geschmäcker im Laufe der Jahrhunderte, aber sämtliche Komponisten des Neujahrskonzerts waren auf der Höhe ihrer Zeit und beherrschten ihr Handwerk: Dies gilt für den frühklassischen Luzerner Komponisten Joseph Franz Xaver Dominik Stalder ebenso wie für den venezianischen Barockhelden Antonio Vivaldi; für Anton Heberle, über dessen Leben nicht viel mehr bekannt ist, als dass er in Wien eine Spazierstockblockflöte erfunden haben soll, und auch für den Zürcher Fabian Müller, der in seiner «Fantasia folcloristica» Schweizer Volkstanzmelodien anklingen lässt; und sogar für Johann Strauss und dessen gleichnamigen Sohn, obwohl das den Beiden von Manchen gerne abgesprochen würde.

An der Blockflöte brilliert Maurice Steger und zeigt, wie klangschön, filigran, klar und rein jenes ‹dank› frühmusikalischer Bildung wohl meistunterschätzte Instrument der Musikgeschichte klingen kann. Flauto Favoloso also – auf ein Gutes 2025!

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