Sonntag, 3.7.2022
16.30 Uhr

romantische perspektiven

KAMMERMUSIK MIT DEM EnsembLesAlpes

Zwei unterschiedliche Werke für die aussergewöhnliche Gattung Streichsextett von Johannes Brahms und Joachim Raff.

Preise: CHF 90 / 75 / 60 / 45

Programm

Johannes Brahms (1833–1897)
Streichsextett Nr. 1 B-Dur, op. 18

Joachim Raff (1822–1882)
Streichsextett g-Moll, op. 178

Über das Programm

Oktober 1860, Johannes Brahms ist 27 Jahre jung und steht am Anfang einer grossen Komponistenkarriere. Kurz zuvor hatte er die Arbeit an seinem ersten Streichsextett abgeschlossen. Im Rahmen der Probenarbeit zur Uraufführung schreibt er in einem Brief an seinen Freund, den berühmten Geiger Joseph Joachim, der sich für die Aufführung der Komposition einsetzt: «Ich dachte nicht, dass alles so fix ginge (bis zur ersten Aufführung) und hatte Angst vor dem langen sentimentalen Stück.»

Ein zeitgenössischer Rezensent misst dem Werk 1862 einen anderen Charakter bei, wenn er es als «klar, naiv, einfach, lieblich und dabei neu, frisch, fesselnd, kunstvoll» beschrieb. «Brahms» – so der Rezensent weiter – «besitzt die Gabe, Schmerz und Lust, Hass und Liebe, Trauer und Entzücken mit gleicher Kraft, Treue und Schönheit in Tönen auszudrücken; er versteht es, abwechselnd antik und modern, classisch und romantisch, ideal und real zu sein – und nach Allem halte ich ihn für berufen, diese beiden ewigen Gegensätze der Kunst in dem Zaubertiegel des Humors zu einer höheren Einheit zu verschmelzen.»

Zwölf Jahre später, im Dezember 1872: Der Lachener Komponist Joachim Raff steht auf dem Höhepunkt seines Schaffens und zählt zu den meist gespielten Komponisten jener Zeit. Das Zusammenspiel der Instrumente in Raffs Sextett ist leicht und transparent und vereint leise, dramatische Töne mit Iyrischen, sonnigen Melodien sowie Elemente mit großer Schubkraft. Seiner Frau berichtet der anerkannte 50jährige Schwyzer Komponist aus Sondershausen, wo die Erstaufführung seines Sextetts in einem Privatkonzert der fürstlichen Hofkapelle stattfand: «Sextett haben wir gestern nach Tische gemacht. Es hat sich als ein Stück bewährt, worin der Witz zuletzt dem Humor den Rang abläuft.»

Das EnsembLesAlpes entstand aus dem Swiss Orchestra heraus und hat gleichermassen das Ziel, das Werk Schweizer Komponisten in den Fokus zu rücken und in Konzerten mit etablierten Meisterwerken zu kombinieren. Ob sich die beiden Sextette von Brahms und Raff nun hinsichtlich schwelgerischer Klangfülle, kompositorischer Dichte und ästhetischer Vorlieben unterscheiden oder ob sie sich – wie in der Wahrnehmung des zitierten Rezensenten und des Komponisten Raff – beide durch ihren Humor auszeichnen, können Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher in Andermatt selbst erfahren.

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