Samstag, 18.5.2024
19.30 Uhr

rudolf buchbinder

BEETHOVEN-KLAVIERREZITAL

Rudolf Buchbinder, Klavier

«Appassionata», «Pathétique» und «Mondscheinsonate»: Diese Höhepunkte in Beethovens Klavierschaffen erklingen gemeinsam mit der seltener gespielten Sonate für Klavier G-Dur op. 14/2. Am Flügel: Beethovenspezialist und Klavierlegende Rudolf Buchbinder.

Preise: CHF 160 / 125 / 90 / 65

Programm

Ludwig van Beethoven (1770–1827):
Sonate für Klavier c-Moll op. 13 «Pathétique»
Sonate für Klavier cis-Moll op. 27/2 «Mondschein»
Sonate für Klavier G-Dur op. 14/2
Sonate für Klavier f-Moll op. 57 «Appassionata»

Über das Programm

Google danach gefragt, wie lange es dauere, bis man Ludwig van Beethovens Mondscheinsonate mit seinem traumhaft-schönen Einleitungssatz und dem virtuos-gewaltigen «Presto agitato» des dritten Satzes meistern könne, «antwortet» die Suchmaschine: «Sie sollte erst nach vier bis fünf Jahren Klavierunterricht gespielt werden, dann kann man nämlich auch schon die komplette Sonate spielen!» Nicht allzu viel Phantasie ist vonnöten, sich den kopfschüttelnden Rudolf Buchbinder vorzustellen, wie er dieser äusserst gewagten These entgeistert widerspricht – widmet der Ausnahmepianist sein schöpferisches Lebenswerk doch insbesondere der Musik Beethovens: Buchbinders Interpretationen von Beethovens Werken gelten als massstabsetzend (vgl. Biografie, unten).

«Pathétique», «Mondscheinsonate», «Appassionata» und Sonate in G-Dur op. 14/2 entstanden in den Jahren 1798 bis 1805, Beethoven war zwischen 28 und 35 Jahre alt. Seine beliebten Klaviersonaten sind bekannt für ihre technische Komplexität, ihren innovativen Stil, ihre Ausdruckskraft, ihre unerhörte Harmonik und ihren Melodienreichtum. Immer wieder brach der Komponist in seinen Werken mit klassischen Konventionen. So auch in der Mondscheinsonate, die von Beethoven denn auch mit «Sonata quasi una Fantasia» bezeichnet wurde und also eine freie, fantasieartige Struktur aufweist. Die Sonate ist bekannt für ihre fliessenden Melodien sowie für ihre dramatischen Kontraste zwischen leisen Passagen und leidenschaftlichen Ausbrüchen – und gilt aufgrund ihrer melancholischen Stimmung als Vorläufer der musikalischen Romantik. Anders als die «Pathétique» erhielt die «Mondscheinsonate» ihren Beinamen nicht von Beethoven selbst, sondern vom Dichter und Musikschriftsteller Ludwig Rellstab: «Keiner falschen Quinte wäre ich werth, wenn ich das Adagio aus der Phantasie in Cis-moll vergessen hätte. Der See ruht in dämmerndem Mondenschimmer, dumpf stösst die Welle an das dunkle Ufer, düstre Waldberge steigen auf und schliessen die heilige Gegend von der Welt ab, Schwäne ziehn mit flüsternden Rauschen wie Geister durch die Fluth und eine Aeolsharfe tönt Klagen sehnsüchtiger einsamer Liebe geheimnissvoll von jener Ruine herab. – Still, gute Nacht!» Wir dürfen gespannt sein, welche musikalischen Bilder Buchbinder in Andermatt hervorzulocken versteht – wer weiss, vielleicht ist dabei ja gar das entfernte Muhen einer Kuh im Mondschein zu vernehmen…

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