BLÄSERENSEMBLE
Swiss Orchestra Wind Soloists:
Anne-Lise Teruel & Frederic Sánchez, Flöte
Kelsey Maiorano & Yuta Onouchi, Oboe
Lionel Andrey & Gabor Horvath, Klarinette
Oscar Souto Salgado & Alejandro Cela Camba, Horn
José Javier Romero & Daniel Mota, Fagott
Erleben Sie Beethoven, wie Sie ihn noch nie gehört haben! Zehn Bläser-Solist*innen des Swiss Orchestra präsentieren dessen 1. Sinfonie sowie Werke von Gounod und Raff. Exklusive Premiere: «Souvenir d’Andermatt» des Flötisten Frederic Sánchez.
—Frederic Sánchez (*1987):
Souvenir d’Andermatt (Uraufführung)
Ludwig van Beethoven (1770–1827):
Sinfonie Nr. 1 in C-Dur op. 21 (arr. Guy van Vaas)
Charles Gounod (1818–1893):
Petite Symphonie pour vents
Joachim Raff (1822–1882):
Sinfonietta für zehn Bläser op. 188
Beethoven wäre wohl skeptisch gewesen: Bläserensemble statt grosses Orchester, 10 statt 40 Musizierende, kein Dirigent – und das bei seiner ersten Sinfonie? «Eingemachtes, Ragout, Frikassee» nannte der Meister die Bearbeitungen seiner Werke, mit denen «Pastetenbäcker» – unautorisierte Arrangeure – ihr Geld machten. Doch nicht nur die Verlage profitierten durch den Verkauf von Arrangements, auch Beethovens Werke hätten in originaler Orchesterbesetzung weit weniger Hörer*innen erreicht als durch die Verbreitung der begehrten Bearbeitungen für Haus- und Salonmusik. Selbstverständlich passt heute auch ein stattliches Sinfonieorchester auf die Andermatter Konzertbühne. Doch warum nicht auf die alte Tradition der «Pastetenbäcker» zurückgreifen und Beethovens Sinfonie in einer kammermusikalischen Bläser-Fassung lauschen? Zehn Instrumentalist*innen des Swiss Orchestra zaubern aus den Klängen von Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott eine ganz besondere Version des Werks aus dem Jahr 1800 – das Ergebnis hätte vielleicht auch den kritischen Meister überzeugt.
Charles Gounod hingegen hat sich bewusst für eine reine Bläserbesetzung entschieden, als er seine «Petite Symphonie pour vents» schrieb. Die Flöte ist darin heimliches Soloinstrument. Mit dieser Hervorhebung bedankte sich Gounod bei seinem Freund Paul Taffanel, dem damals herausragenden Flötisten Frankreichs und Gründer der «Sociéte des Instruments à Vent» – der Gesellschaft der Blasinstrumente. Taffanel hatte die «Petite Symphonie» in Auftrag gegeben und trug mit deren Uraufführung, wie auch mit der Premiere vieler weiterer Blasmusikwerke, zur Verbreitung dieser Besetzung bei. Auch Joachim Raffs «Sinfonietta» liess Taffanel 1881 im Rahmen eines Konzerts seiner «Sociéte» erklingen. Es blieb das einzige Werk des Schweizer Komponisten für reines Bläserensemble, da durch Raffs plötzlichen Tod 1882 ein neuer Auftrag Taffanels nicht mehr realisiert werden konnte. Und auch heute noch entsteht neue Kammermusik für Bläser: Erleben Sie die Premiere des von der lokalen Umgebung inspirierten «Souvenir d’Andermatt» aus der Feder des Flötisten Frederic Sánchez.
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